Honig ist der natursüße Stoff, der von Honigbienen erzeugt wird, indem die Bienen Nektar oder Sekrete von lebenden Pflanzen aufnehmen, umwandeln und einlagern. Da Nektar circa 70% Wasser enthält, müssen die Bienen durch ein aufwendiges Prozedere den Wassergehalt auf unter 20% senken, sonst ist Honig nicht lagerfähig. Dabei wird der Nektar von Biene zu Biene weitergereicht, durch Flügelschläge jeweils an der Oberfläche der Tropfen getrocknet und mit Fermenten versehen. Wenn die Lagerfähigkeit erreicht ist, wird der Honig nun in den Wabenzellen gelagert.
Die Unterschiede in Farbe und Geschmack ergeben sich aus der botanischen Herkunft. Neben dem Nektar bringen die Bienen auch Blütenstaub (Pollen) mit in ihren Stock. Dieser gelangt dann auch in den Honig. Damit ist der Pollen ein natürlicher Bestandteil des Honigs. Durch eine mikroskopische Pollenanalyse kann man die Herkunft des Honigs eindeutig bestimmen.
Mehr als 50 Sorten Honig von cremig bis flüssig, hell bis dunkel, mild bis kräftig sind erhältlich. Den Unterschied zum isolierten Zucker macht in erster Linie der unvergleichliche Geschmack. Durch schonende Gewinnung und sachliche Pflege des Honigs bleiben die wertvollen Wirkstoffe erhalten, die für den menschlichen Körper unentbehrlich sind.
Honig enthält neben Frucht- und Traubenzucker auch organische Säuren, Enzyme, antibakterielle Stoffe und geringfügig auch Vitamine. Wichtig für den Ernährungshaushalt sind auch die in Spuren enthaltenen Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Chrom, Eisen, Phosphor und viele mehr. Gerade die Mischung dieser Bestandteile spielt bei der Verdauung des Honigs eine große Rolle.
Von unseren Vorfahren wurde Honig als Götterspeise und Lebenselixier gewertet. Heutige Studien zeigen, dass Honig z.B. bei Kindern hustenstillend wirkt. Ein Teelöffel vor dem Schlafengehen reicht aus. Allerdings sollte man Kindern unter einem Jahr keinen Honig geben, da dieser möglicherweise ein Bakterium enthält, welches für den Säugling gefährlich sein kann. Ältere Kinder und Erwachsene können die keimtötenden Eigenschaften des Honigs nutzen. Man hat festgestellt, dass z.B. Brandwunden bei Verwendung von Honigkompressen schneller heilen. Dafür sollte man aber medizinischen Honig (Manukahonig) verwenden. Beim Kontakt mit Körperflüssigkeit setzt dieser Honig Wasserstoffperoxyd frei, welches keimtötend wirkt.
Jeder Deutsche verzehrt im Durchschnitt ein Kilogramm Honig im Jahr. Zusätzlich zu der einheimischen Produktion werden 90.000 t Honig importiert. Wer einheimischen Honig kauft, stärkt die deutsche Imkerei und regt damit die Erhöhung der Völkerzahlen an. Über 80% der landwirtschaftlichen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten (Bienen) angewiesen. So stehen die Bienen auf Platz drei der wichtigsten Nutztiere.
Die Natur braucht Bienen – Bienen brauchen eine intakte Natur!